Wir allen haben vom Schmetterlingseffekt gehört, von dem der Meteorologe Edward N. Lorenz während eines Vortrages erzählte. Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien, einen Tornado in Texas auslösen?
Patti Johnson hat die Idee weiter gesponnen und in ihrem Buch Make Waves: Be the One to Start Change at Work and in Life spannende Erkenntnisse niedergeschrieben. In diesem sehr inspirierenden Buch, versucht sie jeden zu ermutigen, seine Situation selbst in die Hand zu nehmen und zum Besseren zu verändern. Dabei können die Veränderungen klein oder groß sein. Eines haben sie gemeinsam: sie verändern die Welt – Stück für Stück.
BE THE CHANGE YOU WANT TO SEE IN THE WORLD
Mahatma Gandhi
Was können wir daraus lernen und für uns mitnehmen?
Wir sind kleine Lichter, aber unsere alltäglichen Handlungen haben eine Auswirkung auf die Umwelt (Menschen & Natur) um uns herum. Ob wir das wollen oder nicht. Schmeiße ich eine Bananenschale auf den Boden und später rutscht jemand darauf aus und bricht sich das Bein, verändert sich das Leben der ausgerutschten Person. Ich bekomme davon i.d.R. nichts mit, habe aber mit meiner Aktivität Einfluß auf das Leben eines anderen Menschen genommen.
Passivität
Aber auch Passivität wirkt sich aus. In diesem Zusammenhang fällt häufig das Wort Zivilcourage, also Mut, aktiv einzugreifen. Ich weiß aber nicht, ob man dieses immer einfordern kann, da natürlich die Sicherheit für das eigene Leben immer berücksichtigt, wenn auch nicht immer in den Vordergrund gestellt, werden sollte.
Allerdings kommen wir normalerweise nicht so häufig in diese Situation, in denen wir unser Leben riskieren müssen um aktiv zu werden. Was ist aber, wenn wir z.B. am Arbeitsplatz Verhalten beobachten, dass nicht unserer eigenen oder der gewünschten Unternehmenskultur entspricht? Wenn wir passiv sind, lassen wir dieses Verhalten zu und tragen so aktiv dazu bei, dass sich dieses (Fehl-)Verhalten manifestieren und vervielfachen kann. Hier kann eine individuelle Passivität, zu einer kollektiven Aktivität werden und eine Kultur maßgeblich (negativ) prägend bestimmen.
Initiative & Aktivität
Positiv genutzt, können wir langsam Veränderungen herbeiführen. Versucht mal beim dichten und stockenden Stadtverkehr, an der nächsten Einfahrt, z.B. von einer Tankstelle oder Seitenstraße, einen wartenden Autofahrer in die Straße einscheren zu lassen und beobachtet was passiert. Meist bedankt sich der Autofahrer und dann passiert häufig das Interessante: der Autofahrer lässt bei der nächsten Gelegenheit ebenfalls einen Autofahrer einscheren. Ich habe das nicht wissenschaftlich untersucht, aber schon sehr oft beobachtet.
Ein sehr kleines und voraussichtlich auch nicht sehr nachhaltiges Beispiel, aber ein Beispiel dafür, dass sich unsere Handlungen auf unsere Umwelt auswirken – wir also mit bestimmen können, wie sich unser Umfeld entwickelt.
Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort? Wie oft hören wir diesen Satz, wenn es darum geht, Glück zu haben. Aber ist es wirklich Glück, wenn man Initiative ergreift und z.B. ein Kurzkonzept per E-Mail an seinen Vorgesetzten schickt, was diesem hilft, das strategische Thema in die Tat umzusetzen und man dabei mitarbeiten darf und evtl. sogar befördert wird? Oder ist es Glück, wenn man bei einem Preisausschreiben den Hauptpreis gewinnt? Klar, sind die Chancen sehr niedrig, aber ich kann doch nur gewinnen, wenn ich auch teilnehme – sprich aktiv geworden bin!
Wir Menschen sind schnell dabei zu urteilen und eine gewisse Verantwortung für Geschehnisse jeder Art abzulehnen. Warum ist das so? Ich persönlich verstehe es meistens einfach nicht. Wir meckern, beklagen uns, hadern mit der Situation, schieben die Schuld auf andere und die Umstände, werden aber meist nicht selber aktiv, versuchen Dinge zu verändern und ins Positive zu drehen. Meist sagen wir Sätze wie: “Tja, kann ich auch nichts dran ändern.” oder “Ist nicht meine Schuld, muss sich jemand anderes drum kümmern.” Wirklich?
Werdet aktiv und ergreift die Initiative
Der Schmetterling in Brasilien, Mahatma Gandhi und Patti Johnson zeigen doch, dass wir viel mehr Einfluß auf unser eigenes Leben haben, als wir glauben. Also, packen wir es gemeinsam an, aktiv zu werden und Initiative zu ergreifen!
- Fragt euch selber, wenn ihr mal wieder in der passiven Rolle seid: Was kann ich aktiv unternehmen, um die Situation zu verändern?
2. Sprecht aktiv Fehlverhalten bei euren Mitmenschen an und tragt so dazu bei, dieses Fehlverhalten einzudämmen.
3. Tragt Freude in die Welt. Lächelt beim nächsten Bäckereibesuch die Verkäuferin an, wenn ihr sie begrüßt. Ihr begrüßt sie hoffentlich? Wenn nicht, fangt damit an… Beobachtet die Reaktion!
4. Überrascht einen Menschen mit einer Kleinigkeit:
z.B.
- bringt den Kaffee für euren/eure KollegIn an den Schreibtisch
- verschenkt eine Schokolade
- bietet einem Kunden einen besonderen Service, den er nicht erwartet
5. Schreibt einer Person die ihr schon lange nicht mehr gesprochen habt, oder ruft sie an. Fragt wie es ihr geht.
6. Lasst einen Autofahrer vor und beobachtet die Reaktion und die Auswirkung.
Man kann noch viel mehr tun, aber ich denke, meine Intention ist klar. Werdet aktiv und unternimmt endlich etwas gegen die vorherrschende Situation um euch herum. Ihr habt es in der Hand, diese zu verändern und so zu gestalten, wie ihr euch dieses wünscht.
Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema lesen wollt, kann ich euch das aktuelle Buch des Dalai Lamas, Desmond Tutu und Douglas Abrams Das Buch der Freude empfehlen. Ein tolles Buch, um sich aktiv inspirieren zu lassen!
Was habe ich getan? Ich hoffe, mit diesem Blog-Post einen Schmetterlingsschlag getätigt zu haben, der zu einem mit positiver Energie gefüllten Tornado führt. Wo auch immer in der Welt.
Teilt mir eure Gedanken bitte mit. Was habt ihr erlebt, wie steht ihr zu diesem Artikel? Ich höre zu und möchte gerne auf eure Wünsche und Interessen eingehen. Aber dazu müsst ihr aktiv werden und mir Feedback geben.
Danke!
Euer
Nick