Keine Woche ist es her, als ich hier am Sekretär saß, meinen Artikel “Back to Cornwall – Endlich zurück in Cornwall” geschrieben habe und den Blick hinaus aufs Meer genossen habe. Jetzt sitze ich wieder hier und kann es kaum fassen, dass die Woche schon fast rum ist und wir morgen wieder Richtung Heimat aufbrechen. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass Cornwall im März seinen Charme hat – lies hier warum.
Draußen ist es dunkel und das einzige Licht was ich aufblitzen sehe, ist der Scheinwerfer vom Leuchtturm am Lizard Point. Draußen tobt ein Sturm und an allen Ecken unseres gemieteten Ferienhauses knackt und knarzt es, während der Sturm heulend über die Landzunge weht. Etwa alle 30 Sekunden ertönt das Nebelhorn vom Leuchtturm und warnt die vorbeifahrenden Schiffe vor den Gefahren der südlichsten Küste. Das Nebelhorn, das Heulen des Windes und die stöhnenden Beschwerden des Hauses sind uns lieb gewordene Geräusche während unserer Woche am Lizard Point.
Eine Woche, in der wir Cornwall noch genauer erkundet haben und wir immer wieder festgestellt haben, wir sehr wir uns in dieses Fleckchen England verliebt haben. Wir sehr wir es genossen haben, in der ersten Märzhälfte das verschlafene Cornwall kennenlernen zu können. Nicht einen einzigen ausländischen Touristen haben wir gehört oder ein ausländisches Kennzeichen an einem Fahrzeug gesehen. Das ist uns noch nie in Cornwall passiert.
Ohne Frage, man muss gewisse Abstriche machen, wenn man nach dem Winter und vor der Eröffnung der Touristensaison, die in 1-2 Wochen beginnt, nach Cornwall reist. Viele Geschäfte haben noch geschlossen oder verkürzte Öffnungszeiten. Viele Restaurants und Pubs in den Touristenregionen ebenfalls. Aber dafür erlebten wir Cornwall von seiner ursprünglichen Seite. Nette Engländer, die entspannt über den Brexit mit uns philosophierten und noch abseits des Touristengeschäftes dankbar für jeden Euro, äh sorry, Pfund sind.
Abstriche muss man auch beim Wetter machen. Aber das muss man in England ja eigentlich generell. Wir haben aber erneut festgestellt, dass das Wetter in England (viel) besser ist als sein Ruf. Ja, die Orkantiefs haben sich aneinander gereiht und wir hatten fast durchgehend starken Wind mit Böen von über 100km/h. Aber eben auch schönsten Sonnenschein mit blauen Himmel und weißen Tüpfelwolken, die die Landschaft ins schönste Licht tauchten.
Wir haben aber genau das gemacht, was wir uns auch vorgenommen hatten und wobei uns das verträumte Cornwall im März unverhofft unterstütz hat. Wir haben die Ruhe genossen, uns treiben gelassen, die Batterien aufgetankt und die Zeit für uns genutzt.
Neben etlichen Stunden chillen, lesen, schreiben und träumen im Haus, haben wir aber auch wieder reichlich erkundet.
So haben wir einen Roundtrip die Roseland Heritage Coast entlang gemacht. Sind über Charlestown, Mevagissey, St. Mawes und St. Just nach Truro gefahren, haben bei schönstem Wetter tolle Fotos machen können und traumhafte Eindrücke von Cornwall sammeln dürfen.
Haben eine unbeschreiblich schöne Wanderung entlang der Lizard Peninsula gemacht, bis wir untrainierten Urlauber nicht mehr laufen konnten.
Dazu haben wir von Künstlern selbstgemachte Gegenstände gekauft, darunter auch ein gemaltes Bild der Kynance Cove. Pflanzen für unseren Garten gekauft, die uns hoffentlich lange an Cornwall erinnern und uns ein Stück Cornwall nach Hause bringen.
Und natürlich auch lecker gegessen und getrunken. Heute gab es standesgemäß Fish & Chips zum Abschied. Wir wollten eigentlich schon Montag Fish & Chips essen, aber mussten eben gerade da feststellen, dass die Uhren hier noch anders ticken. Smugglers, der hervorragende Fish & Chips Laden im Lizard Village, öffnet momentan nur von Donnerstag – Samstag, von 16-19 Uhr.
Abstriche machen heißt es eben, wenn man vor der Saison nach Cornwall reist. Abstriche, die wir sehr gerne gemacht haben und so eine traumhafte Woche in Cornwall im März verbracht haben.
Keine Woche ist es her, als ich hier am Sekretär saß und meinen Artikel “Back to Cornwall – Endlich zurück in Cornwall“ geschrieben habe. Ich blicke raus, nehme einen Schluck aus meiner Bierflasche und hoffe sehr, dass es nicht zu lange dauert, bis ich hier wieder sitzen und den Blick aufs Meer genießen kann!
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