Cornwall – Eine Geschichte: Fortsetzung Kapitel 2

by Nick
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Jeden Mittwoch veröffentliche ich einen neuen Teil meines Thrillers, perfekt eingebettet in die traumhafte Landschaft Cornwalls. Ich hoffe es gefällt Dir?! Über einen Kommentar am Ende des Kapitels freue ich mich!

Hast Du den Anfang verpasst? Kein Problem, hier geht’s los:
https://cornwall-meer.de/2019/09/cornwall-eine-geschichte-kapitel-1/


Katie rennt über den Strand, an den Wellen entlang und plantscht vergnügt mit ihren roten Gummistiefeln im knöchelhohen Wasser. Ihre blonden Haare, zerzaust vom Wind, stehen in alle möglichen Himmelsrichtungen ab. Ihr passender roter Mantel ist mit leichten Flecken verdreckt. Das Wasser ist kristallsauber und spiegelt sich türkis in der Nachmittagssonne, die vom wolkenlosen Himmel scheint. Die Temperaturen sind angenehm für den späten Frühling, vielleicht so um die 21 Grad warm. Genau das richtige Wetter, um ein paar Stunden am Strand zu verbringen.

Entspannt sitze ich auf meinem Handtuch, mein Buch in der einen, einen Tee in der anderen Hand, während ich Katie zusehe. So unbeschwert und vergnügt, wie wohl nur Kinder spielen können. Ich beobachte das Treiben eine ganze zeitlang und bekomme überhaupt nicht mit, wie sich eine dunkle Wolkenfront am Himmel immer weiter nähert. Bedrohlich türmen sich die Wolken in allen möglichen Grauschattierungen am Horizont auf. Der Wind nimmt spürbar zu und Sandkörner, aufgewühlt vom Sturm, wehen mir ins Gesicht. In kürzester Zeit ist es fast komplett dunkel und das Meer wird immer wilder und rauer. Krachend landen die immer größer werdenden Wellen an Land an und zerschellen mit weißer Gischt an den braunschwarzen Felsen. Katy lacht, als sie von einer großen Welle erfasst wird und ihre ganzen Klamotten vom Wasser durchnässt werden, die hässliche dunkle Flecken auf dem schönen roten Mantel hinterlassen. Katies Gesicht wirkt irgendwie erschrocken, oder komisch verzerrt, als sie in meine Richtung blickt. Aus dem fröhlichen und sorgenfreien Gesichtsausdruck ist eine Maske mit leblosen Blick geworden. Ich kneife meine Augen zusammen und hebe meine Augenbrauen, also wollte ich ihr zum Ausdruck bringen, ‘da stimmt doch etwas nicht’. 

Wie ein Stromschlag fährt es durch meinen Körper und schnell drehe ich mich um. Wo ist eigentlich Katies Mutter? Ein schriller Schrei kommt vom Meer, als sich Katies kleine Finger um eine Spritze legen und sich die Nadel in ihre Hand bohrt. Ich kann erkennen, wie die dünne Nadel auf der Rückseite ihrer Hand Richtung Himmel zeigt. Katie blickt verdutzt auf ihre Hand und dann wieder zu mir. Hysterisch lachend, wirft sie ihren Kopf von links und rechts. Ihr Haut jetzt aschfahl, nahezu bleich, während ihr Mantel in Fetzen von ihrem Körper hängt. Sie dreht sich mehrfach im Kreis und gerade als eine neue große Welle über den Felsen zerschellt, bricht Katie vor meinen Augen zusammen. Ich höre einen erneute Schrei und schrecke hoch. Nass geschwitzt blinzele ich in die Dunkelheit. Ich höre die Brandung, wie sie gegen die Steilklippen stösst und mit einem lauten Rauschen zurückgeworfen wird. Etwas knackt und ich versuche zu erkennen woher das Geräusch kam. Mein Herz rast erneut, der Druck im Brustkorb ist so stark wie noch nie und erst da wird mir klar, dass der letzte Schrei, der mich aus dem Albtraum gerissen hat, von mir kam.

Hat es Dir gefallen oder nicht? Ich freue mich über Deinen Kommentar über die Funktion weiter unten – vielen Dank!

Nick – Cornwall & Meer

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