Die Südostküste Cornwalls – The Hidden Gem
Anders als die raue Nordküste, die dem Meer schutzlos ausgesetzt ist, präsentiert sich die Südostküste Cornwalls, die sich von Torpoint bis St. Austell erstreckt, relativ ruhig und mit tollen familiengeeigneten Stränden, malerischen Fischerstädtchen und historischen Orten.
An der Südostküste Cornwalls kommt jeder Cornwall Urlauber auf seine Kosten. Letzten Herbst haben wir die Südostküste erneut bereist und ich gebe euch in diesem Beitrag alle Tipps weiter, die wir auf unserer Reise gesammelt haben.
Unsere Reiseroute – Die Südostküste Cornwalls in einer Woche
Anreise per Autozug: Calais – Folkstone
Wie in der Vergangenheit auch, ging es mit dem Zug von Calais durch den Tunnel nach Folkstone. Die Anreise mit dem Autozug ist einfach unschlagbar schnell (ca. 30min) und effektiv. Solltet ihr aber noch nie in England gewesen sein, empfehlen wir euch eine Fähre zu nehmen. Der Anblick der White Cliffs of Dover, die am Horizont erscheinen sobald man sich der englischen Küste nähert, ist einfach atemberaubend.
Erster Zwischenstopp: West Lulworth – Dorset
Lulworth Cove Inn ist ein sehr süßes Hotel direkt an der Lulwort Cove gelegen und ein erster toller Zwischenstopp auf der Fahrt nach Cornwall
Wir fahren ungefähr 5 Stunden bis Calais und man benötigt noch einmal ca. 5–6 Stunden von Folkstone nach Cornwall. Daher haben wir erstmalig einen Zwischenstopp in West Lulworth, Dorset eingelegt, den wir nicht bereuen sollten! Aber da lasse ich einfach die Bilder sprechen:
Lulworth Cove Inn
„>Ein tolles B&B sorgte sogleich für unsere ersten Fish & Chips und Pints of Lager!
Lulworth Cove Inn
Ausgeruht ging es dann am nächsten Tag die letzten 2–3 Stunden weiter an die Südostküste Cornwalls.
Da wir meist unsere Urlaube in Ferienhäusern verbringen, ist eine Anreise gegen 15 Uhr perfekt, damit man direkt in das Haus kann. Durch die Vorübernachtung konnten wir die Ankunft perfekt timen. Wären wir direkt durchgefahren, wären wir erst gegen 19 Uhr am Haus angekommen und hätten so einen Tag “verschenkt”.
Die Südostküste Cornwalls
Die Südostküste Cornwalls schließt direkt an die Grenze nach Devon an und so erfolgt die “Einreise” nach Cornwall auf zwei Wegen.
1) Man nimmt den Devon Expressway (A38) an Plymouth vorbei und fährt über die Tamar Bridge nach Cornwall. Wenn man nach Cornwall einreist, also die Brücke von Ost nach West befährt, ist die Nutzung kostenlos. In die Gegenrichtung fällt eine Maut von GBP 1,50 für Autos an.
2) Oder man nimmt die Torpoint Ferry, die von Plymouth nach Torpoint fährt und ebenfalls von West nach Ost GBP 1,50 pro Auto kostet. Die Hinfahrt ist ebenfalls kostenlos.
Wir haben uns für die Brücke entschieden, da die Warteschlangen für die Nutzung der Fähre durchaus lang sein können.
Whitsand Bay – The Hidden Gem
Wir wollten unbedingt eine Unterkunft mit direktem Meerblick und haben dieses tolle Chalét gefunden. Chalét klingt besonders, ist aber eigentlich nur ein komfortables Gartenhaus. Hier findet ihr die Rezension des Hauses: My Chalet Is My Castle
Wenn ihr auf der Suche nach tollen Ferienunterkünften seid, kann ich euch Holidaycottages.co.uk wärmstens empfehlen. Die Auswahl ist groß und der Service vorbildlich – ein tolles Preis- Leistungsverhältnis. Weitere Top Anbieter für Cornwall findet ihr in meinem Beitrag Die 7 besten Buchungsseiten für euren Cornwall Urlaub
Whitsand Bay gilt als der versteckte Diamant Cornwalls. Vier aneinandergereihte Sandstrände, eingerahmt von tollen Steinklippen, erstrecken sich über 3 Meilen der Südostküste Cornwalls entlang.
Ausgiebige Strandwanderungen sind also überhaupt kein Problem.
Rame Head Heritage Coast – Ein Stück San Francisco Bay
Ganz am östlichsten Ende Cornwalls liegt die Rame Head Heritage Coast, mit dem Mount Edgcumbe House, dass zwischen 1547 und 1550 gebaut wurde, das man auch besichtigen kann. Der anschließende Country Park erstreckt sich über 7km der Küste entlang und bietet atemberaubende Blicke. Der Blick auf Plymouth, das auf der anderen Küstenseite liegt, erinnerte uns sehr stark an den Ausblick an der San Francisco Bay in Kalifornien.
Eine Erkundung des Parks auf eigene Faust können wir euch auf jeden Fall empfehlen. Diese unbeschreibliche Ruhe und Frieden die dieser Ort ausstrahlt, ist sagenhaft!
Looe – Ein erster Zwischenstopp
Looe liegt auf beiden Seiten des Flusses Looe und ist mit einer Brücke verbunden. Im Mittelalter waren East Looe und West Looe getrennte Städte. East Looe besitzt den Hafen und ein Einkaufszentrum, während West Looe etwas ruhiger ist. Es lohnt sich einen kurzen Zwischenstopp einzulegen und den Ort zu erkunden. Allerdings gibt es deutlich schönere Orte an der Südostküste Cornwalls.
Polperro – Zurückversetzt in die Piraten- und Schmugglerzeit
Nämlich Polperro, das nur nur wenige Meilen südlich von Looe liegt und eines der Highlights an der Südostküste Cornwalls ist. Betritt man das historische Fischerstädtchen Polperro, fühlt man sich direkt in die mittelalterliche Piraten- und Schmugglerzeit zurückversetzt. Zwar zieren viele Souvenirläden die kleinen Gassen, aber der Charme von Polperro mit seinen historischen Cottages ist ungebrochen.
Wer gut zu Fuss ist und einen steilen Anstieg nicht scheut, sollte unbedingt den Costal Path nehmen, um einen atemberaubenden Blick auf die raue Küstenlandschaft Polperros zu erhalten. Außerdem belohnt der Anstieg mit einem wunderschönen Blick auf Polperro.
Fowey – Historische Hafenstadt mit ursprünglichem Charme
Fowey ist eine historische und immer noch aktive Hafenstadt an der Südostküste Cornwalls. Der gleichnamige Fluss mündet dort in das Meer und ist auch heute noch ein wichtiger wirtschaftlicher Hafen für Cornwall. Dabei hat sich Fowey den historischen Charme bewahrt. Während ihr durch die Stadt bummelt, hört ihr die Möwen kreischen und könnt die frische Meerluft genießen. Entlang der Flussmündung bietet sich ein wahnsinnig schöner Blick auf das Meer, eingerahmt von grünen Hügeln und mit den dort obligatorischen Fish & Chips in der Hand könnt ihr die Seele baumeln lassen.
Die tollen historischen Gebäude lassen einen an mittelalterliche Zeiten denken und die Ruhe die Fowey ausstrahlt sorgt dafür, dass wir dieser tollen Hafenstadt immer wieder einen Besuch abstatten
In Fowey bietet es sich an die Fähre über den Fluss Fowey zu nehmen. Die kleine Autofähre, die nur etwa 5min fährt, ist ein kleines Erlebnis für sich.
St. Austell – Porzellan, Filmkulissen und Science Fiction
Die alte Marktstadt St. Austell liegt nur wenige Kilometer von der Küste entfernt im Binnenland und gehört zu den größten Städten Cornwalls. Insbesondere Mitte des 18. Jahrhunderts erlangte St. Austell und Umgebung Berühmtheit. Hier entdeckte ein Apotheker das berühmte China Clay, auf deutsch Kaolin, das zur Herstellung von Porzellan verwendet wird und zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Cornwalls wurde.
Nur gute drei Kilometer ausserhalb St. Austell liegt die am meist besuchte Touristenattraktion Cornwalls: The Eden Project.
Im Eden Project, werden in zwei großen “Gewächshäusern”, den sog. Domes, zwei unterschiedliche Klimazonen dargestellt. Die Domes erinnern von außen eher an ein Science Fiction Experiment, warten im inneren aber mit einer unbeschreiblichen Vielfalt an Pflanzen auf. Ein Besuch lohnt für Klein und Groß. Allerdings sollte man sich insbesondere zur Hauptreisezeit auf große Menschenmengen einstellen.
Für wem das Eden Project nichts ist, sollte das Hafenstädtchen Charlestown ansteuern, das lediglich etwa zwei Kilometer von St. Austell entfernt liegt. Charlestown diente bereits mehrfach als Filmkulisse und der unveränderte, zwischen 1791 und 1801 erbaute Hafen, dient als Inbegriff eines historischen Hafens.
Plymouth – Großstadtflair auf Südenglisch
Wer neben aller Ruhe auch etwas Unterhaltung und Stadtleben erleben möchte, unternimmt einen Ausflug nach Plymouth. Die Stadt liegt in der Grafschaft Devon und direkt an der Grenze zu Cornwall.
Plymouth besitzt den größten Marinehafen Westeuropas und man kann regelmäßig die britischen Militärschiffe bei Übungen beobachten.
Mit etwas über 250.000 Einwohnern bietet Plymouth alles was eine moderne Großstadt zu bieten hat. Ob Multiplexkino, Nachtleben oder Shopping Mall. Ein Ausflug nach Plymouth bietet sich insbesondere bei schlechterem Wetter an.
Was schon vorbei?
Eine Woche vergeht wie im Flug und wenn man längere Wanderungen entlang des Coastal Paths unternehmen möchte, sollte man mind. 10–14 Tage einplanen, um alle Sehenswürdigkeiten an der tollen Südostküste Cornwalls, der versteckte Diamant, zu entdecken.
Ich hoffe euch hat das Fernweh gepackt und ich konnte euch wertvolle Tipps für euren nächsten Cornwall Urlaub geben.
Schreibt mir sehr gerne einen Kommentar, solltet ihr Fragen oder weitere Tipps haben.
Bye-Bye!
Euer
Nick
5 comments
[…] Eine ausführliche Beschreibung der Südostküste Cornwalls findet hier: https://cornwall-meer.de/2018/03/die-suedostkueste-cornwalls/ […]
Ganz toller Beitrag lieber Nick! Das macht Lust auf Cornwall. Besonders das Whitsand Chalet hat mich neugierig gemacht. Werde mich immer wieder gerne nach deinen Tipps umsehen 🙂 Vielen Dank!
Lieben Dank Melanie! Das freut mich sehr und wenn Du dort Urlaub machen möchtest, habe ich noch eine tolle Alternative zum Whitsand Chalet, dass wir vor Ort gesehen haben. Identisch schön und nahezu gleiche Lage, allerdings etwas günstiger!
Ich muss zugeben in dieser Ecke Großbritanniens war ich noch nie. Die Bilder sehen aber ganz bezaubernd aus und machen richtig Lust auf eine Reise dorthin. Besonders gut gefällt mir Whitsand Bay und das Mount Edgcumbe House 🙂
Dankeschön Maike! Es ist wirklich traumhaft dort und ich stehe gerne mit Rat und Tat zur Seite, solltest Du irgendwann eine Reise nach Cornwall planen. Es lohnt sich auf jeden Fall 🙂