Das St. Michael’s Mount in Cornwall gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Cornwall. In diesem Artikel stelle ich Dir das St. Michael’s Mount vor und gebe Dir wertvolle Tipps zum Besuch dieses einzigartigen Schlosses auf der Insel in der Mount Bay.
Okay, wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass in mir (manchmal?) doch noch das Kind im Mann durchkommt. Ich träume von Golddublonen am Strand, hoffe auf ein Leben mit Laptop im Cafe und nun will ich also auch noch St. Michael’s Mount in Cornwall erorbern. Nun ja, es ist Sonntag, es regnet in Ostwestfalen (wie so oft) und da geht die Fantansie schon einmal mit mir durch. 😉
Alles ging damit los, das wir vor einigen Jahren bei einem unserer Cornwall Urlaube dieses Foto gemacht haben.
“Angriff!”, dachte ich mir und stellte mir gleich vor, wie viele Piraten, Militärs und Kaufleute wohl versucht haben dieses Schloß zu erobern?
Jetzt erobern die Cornwall Urlauber die Insel, die bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist, zu tausenden. Da liegt es also nah, dass ich Dir, in meinem Blogartikel, das St. Michael’s Mount vorstelle und Dir Tipps für den Besuch mit an die Hand gebe. Nicht, dass Du noch in einem der Kerker landest, in denen wahrscheinlich viele Piraten, Soldaten und Kaufleute vor Dir waren. 😉
Die Geschichte vom St. Michael’s Mount in Cornwall
Weit zurück reichen die Mythen und Geschichten über diesen besonderen, magischen und vielleicht auch verwunschenen Ort, in der Mount Bay vor den Toren von Marazion, einer kleinen, aber sehr hübschen Fischerstadt in Cornwall.
Meeresjungfrauen und St. Michael – der Schutzpatron der Fischer
Im Jahr 495AD wurde die Insel das erste Mal geschichtlich erwähnt. Seeleute sollen dort von geheimnisvollen Meeresjungfrauen, die auf den Klippen vor der Insel warteten, auf die Insel gelockt worden sein. Andere Erzählungen aus dem gleichen Jahr berichten davon, dass St. Michael, der Schutzpatron der Fischerleute, auf der Westseite der Insel erschienen sein soll und so die Fischerleute vor den Klippen gewarnt hat. In jedem Fall führten diese Erzählungen dazu, dass die Insel für Mönche, Pilger und Gläubige als besonderer Ort galt, an dem gebetet und gefeiert wurde.
Cormoran der Riese
Wer kennt nicht das Märchen “Jack der Riesentöter”, der, in einem mutigen Kampf, den Riesen Cormoran tötete? Aber was ich auch nicht wusste ist, das Cormoran, der die Hügel von Cornwall in seiner Gewalt hatte, die Insel, auf der heute St. Michael’s Mount steht, als Unterschlupf auserkoren hatte. Der mutige Bauernsohn Jack, der in Marazion lebte, machte sich auf, um Cormoran zu töten und so die Einwohner Cornwall von Cormoran den Riesen zu befreien. Kein Wunder also, das mit mir immer die Fantasie durchgeht, wenn ich an Cornwall denke oder dort bin ;-).
Die Normannische Eroberung
Im Jahr 1066, während der Normannischen Eroberung, wurde die Insel St. Michael’s Mount von Mönchen aus der Normandie in Besitz genommen. Die Insel Mont St. Michael in der Normandie, gilt, noch heute, als die Schwesterinsel von St. Michael’s Mount in Cornwall. Im 12. Jahrhundert wurde durch diese Mönche die Kirche und das Priorat gebaut, die noch heute das Herzstück im Schloß St. Michael’s Mount bilden.
Von diesem Moment an, musste sich das St. Michael’s Mount in vielen Kämpfen beweisen und standhaft bleiben. Ob die Rosenkriege, die Schlachten gegen Napoleon oder der Krieg gegen die Spanische Armada, das St. Michael’s Mount war ein festern Anker im Sturm gegen diese Eindringlinge.
Seit dem 14. Jahrhundert in Familienbesitz
Unglaublich aber wahr! Das St. Michael’s Mount befindet sich seit dem 14. Jahrhundert in Familienbesitz der Familie St. Aubyn, die im Jahre um 1887 das Schloß an den National Trust übertrug, sich im Gegenzug aber ein 999-jähriges Wohnrecht eintragen ließen. Auch heute noch leben Nachfahren der Familie St. Aubyn im Schloß und haben sogar das Recht die Besuchszeiten der Insel für die Touristen festzulegen.
Das heutige St. Michael’s Mount in Cornwall
Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Historie Cornwall zu bieten hat und die Geschichten darum begeistern mich immer wieder auf ein Neues. Ist es nicht ein beeindruckendes Gefühl, auf Steinen zu stehen, die schon mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel haben und ihren Anteil an dieser sagenumwobenen Region haben?
Kein Wunder also, dass tausende von Touristen den Weg auf sich nehmen, um dieses einzigartige Schloß zu besuchen. Also, Angriff auf das St. Michael’s Mount!
Was Du wissen musst!
Die Insel St. Michael’s Mount in Cornwall ist, bei Ebbe, über einen schmalen Kopfsteinpflasterweg erreichbar. Bei Flut, bietet die Insel einen kostenpflichtigen Bootshuttle an. Erwachsene müssen 2 GBP und Kinder 1 GBP bezahlen.
Es ist übrigens sehr lustig, bei einsetzender Flut die Touristen zu beobachten, die sich maßlos überschätzen und dann noch durch das kalte Wasser zum Strand wollen. Das Kreischen ist bis zur Strandpromenade zu hören und sorgt für das Eine oder Andere schaden freudige Lachen 😀
Die aktuellen Öffnungszeiten für die Saison 2020 lauten:
Da, wie ich oben bereits erwähnte, die Familie St. Aubyn die Besuchszeiten der Insel festlegen darf, ist die Insel bzw. das Schloß und der Garten nicht durchgehend geöffnet. Samstags ist das Schloß und der Garten generell geschlossen.
Schloß
[ninja_tables id=“5020″]Garten
[ninja_tables id=“5021″]Die Eintrittspreise für das St. Michael’s Mount in Cornwall
[ninja_tables id=“5016″]INSIDER TIPP: Für Mitglieder des National Trust ist der Eintritt zum Schloß und Garten frei. Gerade wenn man plant mehrere Einrichtungen des National Trust zu besuchen, wie z.B. die Kynance Cove auf der Lizard Halbinsel, kann sich eine Jahresmitgliedschaft schnell lohnen. Erwachsene über 26 Jahre zahlen einen Jahresbeitrag von 72 GBP, junge Erwachsene von 18-26 Jahren von 36 GBP und Jugendliche 10 GBP. Kinder unter 5 Jahren sind gratis.
Das Schloß St. Michael’s Mount
Wir haben bei unserem Besuch sowohl den Garten als auch das Schloß besucht und können beides absolut empfehlen. Das Flair auf der Insel ist einmalig und die Aussicht ist gelinde gesagt SPEKTAKULÄR!
Im inneren des Schlosses, in dem die Privatquartiere der Familie St. Aubyn natürlich nicht besichtigt werden können, bildet sich ein wundervoller Eindruck über die lange Historie des Schlosses. Höhepunkte sind sicherlich die Kirche und das Priorat sowie das Empfangszimmer, in dem Prinz Charles die Familie St. Aubyn besuchte. Dort zeugt noch heute ein Foto von seinem Besuch und trägt dazu bei, dass man sich der Königsfamilie sehr nah fühlt.
Der Garten – St. Michael’s Mount
Als wir im Juli den Garten vom St. Michael’s Mount besuchten, waren schon einige Blumen verblüht, so dass wir für den Garten wahrscheinlich eher einen Besuch im Mai oder Juni empfehlen. Aber dennoch haben wir den Besuch des Gartens sehr genossen. Denn die Ausblicke auf das Schloß, sowie auf das Festland von Cornwall konnten wir so noch einmal ausgiebig genießen und uns bei einem kleinen Picknick auf der Wiese vor dem Schloß stärken, bevor wir das Abenteuer stilecht im Hafen von Marazion bei einem Cornish Cider beendeten.
Angriff auf St. Michael’s Mount – erfolgreich!
Wir mussten St. Michael’s Mount leider wieder verlassen und der Angriff auf das Schloß dauerte etwa einen halben Tag, den wir mit einer Stadtbesichtigung von Marazion kombinierten. Auch auf St. Michael’s Mount oder am Strand von Marazion habe ich meine Golddublone leider nicht gefunden. Aber der Tag war sehr aufregend, interessant und die Ausblicke haben sich hoffentlich für eine sehr lange Zeit in unsere Gedächtnisse eingebrannt.
Wenn Du auf der Suche nach weiteren Tipps bist, empfehle ich Dir die folgenden Artikel:
14 Tage mit dem Auto durch Cornwall
Die 5 schönsten Städte in Cornwall
Die Lizard Halbinsel
Solltest Du auf der Suche nach Unterkünften sein, helfen Dir diese Artikel:
Die 7 besten Buchungsseiten für Cornwall
Zwei spannende Anbieter von Ferienhäusern für Cornwall
5 comments
Vielen herzlichen Dank für den schönen Bericht
Gerne Barbara und freut mich sehr, dass Dir der Bericht gefallen hat! Ich hoffe, Deine Vorfreude konnte dadurch noch einmal gesteigert werden 🙂
Was du vergessen hast zu erwähnen: Es ist unglaublich touristisch, bei den Menschenmassen und Einweisern verging uns die Lust und wir haben lieber eine Wattwanderung gemacht.
Hallo Karl, das stimmt und hängt aber natürlich auch davon ab, zu welcher Jahreszeit bzw an welchem Wochentag und Uhrzeit man dort ist. Wir fahren z.B. 2x während der Sommerferien dort und mehrfach außerhalb der Hochsaison. Unter der Woche war es auch in der Hochsaison absolut ok. Am Wochenende tendenziell sehr voll. Aber das gilt meiner Meinung nach nahezu für alle touristischen Attraktionen in einem Reiseziel. LG Nick
Hallo Nick, ich plane gerade meine erste Südengland-Reise (davon eine Woche Cornwall), bin über Deinen Blog gestolpert und war sofort von Deinen Geschichten, den schönen Fotos und dem sympathisch lockeren Stil begeistert. So macht ein Reiseführer Spaß! Vielen Dank und weiter so:)
LG Ina